Orixás

Hier werden die Orixás vorgestellt, die im Candomblé am häufigsten zu finden sind.

In seinem Buch „Orixás“ beschreibt der renommierte Fotograf Pierre Verger die Orixás als Vorfahren mit göttlicher Macht, die zu ihrer Lebenszeit Verbindungen zu bestimmten Naturkräften besaßen und dadurch Kontrolle über die Natur erlangten. Demnach verkörpern die Orixás jeweils einen Bereich der Natur, darüber hinaus aber auch eine Wirklichkeitsebene und einen Aspekt des Seins. Sie werden mit den Symbolen des Kosmos und seinen Naturkräften, z.B. den Winden, den Blitzen, den Wassern, dem Feuer und der Erde assoziiert. Für die Menschen ist ihre immaterielle pure Kraft („axé“) im Trancezustand spürbar.

Da Candomblé eine mündlich überlieferte Tradition ist, gibt es unterschiedliche Legenden über die Entstehung der Orixás. Die Orixás wurden entweder vom dem im Himmel (Orum) ansässigen Gott Olorum geschöpft oder sie lebten wie er bereits dort. Ob alle Orixás Olorums Kinder gewesen sind oder ob sie sich später auch selbst vermehrt haben, ist nicht einheitlich überliefert worden.

Die Orixás wurden von Olorum auf die zu diesem Zeitpunkt noch ungestaltete und wüste Erde (Ayé) geschickt, um die Welt und die Menschen ins Leben zu rufen. Sie erschufen die Welt in vier Tagen (= eine Woche im Kalender der Yourubá). Danach erschufen sie die Menschen und lebten eine Zeit lang mit ihnen zusammen. Später sind ihre Geister wieder in den Himmel aufgestiegen.

Die immaterielle pure Kraft der Orixás, der „axé“, ist überall in der Natur zu spüren: im Leib der Bäume, im Wind, in den Meereswellen. Darüber hinaus ist es für Candomblé-Initiierte möglich, die afrikanischen Gottheiten mit ihrem Körper unmittelbar zu erfahren, indem sie während eines Trancezustandes von ihren jeweiligen Orixás besessen werden. Somit tanzen und feiern Orixás und Menschen auf der irdischen Welt zusammen.

Alle Menschen werden unter Einfluss eines bestimmten Orixá geboren und zeigen normalerweise dessen Charakterzüge. Man kann seinen Orixá durch das Befragen des Orakels durch einen Babalorixá herausfinden.

Exú

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Ogum

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Oxossi

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Ossayin

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Obaluaiê

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Xango

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Iroko

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Oxumaré

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Yansã

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Oxum

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Logun-Edé

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Yemanjá

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Obá

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Yewá

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Nanã

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Ibejis

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Oxaguiam

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Oxalufam

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*Die hier dargestellten Zeichnungen der Orixás wurden von dem brasilianischen Künstler Gustavo Teixeira exklusiv für den Ilê Obá Sileké angefertigt. Das Copyright liegt beim Künstler.